Die Studie (veröffentlicht im Fachjournal Social Psycholoy Quarterly) von Paul Glavin und Scott Schiemann – mit 2300 Teilnehmern – offenbart eine interessante Diskrepanz bei der Zufriedenheit, also zwischen der Selbsteinschätzung der Arbeitnehmer und ihrer Wahrnehmung des allgemeinen Stimmungsbildes im Büro. Während 82 Prozent der Befragten in den USA angaben, sehr oder weitgehend zufrieden mit ihrem Job zu sein, vermuteten 54 Prozent gleichzeitig, dass mindestens die Hälfte ihrer Kollegen sehr unzufrieden sei. Tatsächlich lag die Quote derjenigen, die ihren Job wirklich hassten, laut Eigenauskunft bei lediglich 5,9 Prozent.
Mögliche Ursachen der Fehleinschätzung:
Die Gründe für diese Diskrepanz sind vielschichtig und können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:
- Soziale Erwünschtheit: Befragte neigen dazu, ihre Zufriedenheit im Job positiv zu bewerten, um ein positives Bild von sich selbst zu vermitteln.
- Vergleichsmaßstab: Die Einschätzung des allgemeinen Stimmungsbildes basiert oft auf subjektiven Eindrücken und einem verzerrten Vergleichsmaßstab.
- Negative Erfahrungen: Negative Erlebnisse am Arbeitsplatz, wie Konflikte oder Überlastung, können die Wahrnehmung der Gesamtsituation stark beeinflussen.
- Fehlende Transparenz: Mangelnde Kommunikation und Transparenz im Unternehmen können zu einem verzerrten Bild der tatsächlichen Stimmung führen.
Konkret können das auch folgende Faktoren sein:
Die Corona-Pandemie: Die Pandemie hat die Arbeitswelt grundlegend verändert und zu neuen Herausforderungen und Belastungen für viele Arbeitnehmer geführt. Dies könnte zu einer negativeren Wahrnehmung der Arbeitssituation durch die Befragten geführt haben, die sich in der Fremdwahrnehmung nicht widerspiegelt.
Innere Kündigung: Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben, können trotz Unzufriedenheit mit ihrem Job eine gewisse Fassade aufrechterhalten, um negative Folgen zu vermeiden. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung und der Einschätzung durch andere.
Burn-out und Widrigkeiten am Arbeitsplatz: Stress, Überlastung und Mobbing können zu einer verzerrten Wahrnehmung der eigenen Situation führen. Mitarbeiter, die unter diesen Belastungen leiden, neigen dazu, ihre Situation negativer zu bewerten, als es von außen wahrgenommen wird.
Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit:
Die Studie zeigt zudem, dass die Zufriedenheit im Job stark von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel:
- Arbeitsumfeld: Ein positives Arbeitsklima, gute Arbeitsbedingungen und ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern wirken sich positiv auf die Zufriedenheit aus.
- Work-Life-Balance: Die Möglichkeit, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen, ist für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit.
- Sinnhaftigkeit der Arbeit: Mitarbeiter, die ihre Arbeit als sinnvoll und sinnstiftend empfinden, sind tendenziell zufriedener.
- Entwicklungsmöglichkeiten: Die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erlernen, trägt zur Motivation und Zufriedenheit bei.
Rolle des Kündigungsmediators:
Er kann in solchen Situationen eine wichtige Rolle spielen, indem er als neutraler Berater und Konfliktlöser fungiert um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern und die negativen Folgen einer inneren Kündigung oder eines Burnouts zu vermeiden. Der Mediator unterstützt beide Seiten dabei, respektvoll miteinander zu kommunizieren und einen konstruktiven Dialog zu führen. Die Anonymität ermöglicht es den Mitarbeitern, sich frei zu äußern und ihre Bedenken offen zu legen. Durch die Mediation werden die Ursachen für die Unzufriedenheit transparenter und können gemeinsam angegangen werden. Der Mediator hilft dabei, kreative und nachhaltige Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten tragbar sind. Durch die frühzeitige Intervention und die Verbesserung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz kann eine Kündigung verhindert werden.